
Brno hatte so einen eigenen Charme, den man nicht übersehen konnte. Neben den tollen und wirklich erfolgreichen sportlichen Leistungen, konnten wir (Dennis, Jenny, Christian und Julia) eine Menge erleben. Das Wetter musste man erst verstehen lernen und die Unterkunft stellte ein Gemisch aus Zelle und Holzbank dar. Die hygienischen Verhältnisse schienen in dieser Unterkunft nicht unbedingt an vorderster Stelle zu stehen, sodass wir vier beim ersten Schritt in unsere Zimmer die Desinfektionsflaschen zückten. Als wir dann auch noch erfuhren, dass wir nicht nur die „allerschönste und genialste Penziona“ erwischt hatten, sondern zugleich auch noch eine der teuersten, konnten wir diesen Aufenthalt erst so richtig genießen :-).

Die Penziona war traumhaft mitten vieler hoher Gebäude inmitten der tschechischen Skyline gelegen und versprühte viel Schutz und Geborgenheit zwischen den hohen Türmen. Schon die Sirenen, die im Abstand von zwei Minuten zu hören waren, ließen auf einen hohen Einsatz der dortigen Polizei schließen. Sie waren halt um die Sicherheit der Bürger bemüht (so haben wir vier das zumindest für uns positiv interpretiert :-)).
Das Turnier wurde auf einem großen Messegelände, parallel zu einer Hunde- und Katzenmesse durchgeführt. Die Sportler konnten sich als einen Teil dieser Ausstellung verstehen, denn die Besucher standen auf der einen Seite der hohen Zäune und die Sportler während ihrer Vorbereitung auf der anderen Seite. Aber wir hatten eine Menge Zuschauer. Die Halle füllte sich während dieser Veranstaltungstage aufgrund der Messe enorm. Allerdings musste man sich an fliegende Luftballons und viele rennende Kinder gewöhnen. Die Veranstalter verstanden es aber die Teilnehmer und Interessierten mit ihrer Musik zu verzaubern. Es wurde vermutet, ob alle Bässe, die in irgendeiner Art und Weise aus der wirklich „genialen Anlage (ohne Ironie)“ zu locken waren, auch herausgekitzelt wurden. Die Musik hat wirklich jeder gehört.
Man kann aber auch einiges sagen, was wirklich toll war. Die Halle war sehr schön vorbereitet und hohe Tribünen ermöglichten vielen Zuschauern Raum und Platz. Der Boden wurde eigens für diese Veranstaltung von einer sehr bekannten und professionellen Firma in die Hallen gefahren und Vorbereitungsplätze gab es zu genüge (ca. 10 Zirkel).
Über zu wenig Presse konnte man sich auch nicht beschweren. Unser Massimo wurde schon an den ersten beiden Tagen während des Trainings, der Vorbereitung, der Nachversorgung und beim fressen fotografiert und bewundert. Man konnte an unserem Pferd schon eine gewisse Coolness und Professionalität erkennen. So fraß er z.B. vor der Kamera in längeren Posen eine Möhre, ohne dabei auch nur einmal seinen entzückenden Ausdruck (gespitzte Ohren) zu verlieren.
Neben den langen Fahrten, dem Schlafmangel und dem nicht unbedingt besten Essen, können wir aber sportlich gesehen nur positiv auf dieses Wochenende zurückblicken. Der 5. Platz ist mehr als wir erwartet hatten!
Die Leistungen waren wirklich gut und unser Pferd gehörte zu den besten und vor allem nervenstärksten Pferden an diesem Wochenende. Jetzt sind wir erst einmal wieder heile und gesund in Hamm gelandet und bereiten uns schon wieder auf das nächste Turnier vor. Das CHIO in Aachen stellt für uns die letzte Etappe auf dem Sichtungsweg zur EM dar. Mal schauen wie es wird. Wir werden berichten! Bis dahin!